Eine musikalisch-theatrale Reise durch den Körper
mit Hans König und Das Weiße Orchester
Text & Musik: Hans König
Premiere: 30.3.2012
Kennen Sie Ihre Zehen wirklich?
Haben Sie sich schon mal gefragt, wie das Leben von dort aussieht?
Oder haben Sie sich eigentlich schon mal länger mit Ihrem Daumen unterhalten?
Ach, was könnten sie erzählen, unsere Körperteile. Oder anderes ausgedrückt, was erzählen sie bereits, ohne das wir ihnen zuhören? Und was verraten sie Faszinierendes über unsere Sehnsüchte,
Begierden und auch über unsere Abgründe.
Autor der Butzbacher & Brommelmeier Mirkodramen und theatre du pain-Gründer Hans König hat Körperteilen nicht nur gelauscht, vielmehr nimmt er sie in seinem neuen Stück als Ausgangspunkt für
absurd-denkwürdige Betrachtungen unseres menschlichen Tuns.
Da kommt die linke Hand des Dichters Hermann W. Pissler zu Wort, die ihre Chance nutzt zum Entsetzen des schöngeistigen Literaten, ein politisches Pamphlet zu verfassen. Es berichten die Beine
des Torsten Middeltrope aus Dudendorf/Südhessen, wie sie als erfolgreiche Beindoubles langsam die Kontrolle über dessen Leben übernahmen.
Packend und mit Hand und Fuß fokussiert König auch die besonderen Beziehungen der Menschen zu ihren bestimmten Körperregionen, die sich auf Grund von einschneidenden Erlebnissen verstärkt haben.
So erzählt er die Geschichte der Polizistin Karina Kimmel, die mit einer Kugel im Kopf in einer Art Wachtraum zwischen ihren Gehirnhälften wandert und ihren Gehirn beim Denken "zusehen"
kann.
Der menschliche Körper wird hier zum Abenteuerland, in dem meist andere Gesetzmäßigkeiten herrschen, als die uns bekannten.
Die gleichnishaften Geschichten um Zehen, Bein, Hinterteil, Arm, Finger, Ohr, Hirn und Herz werden von atmosphärischen Liedern eingerahmt, die den jeweiligen Körperteilen gewidmet sind und den
Erzählfaden musikalisch weiterspinnen.
Begleitet wird König (Gitarre) dabei von Uli Sobotta am Euphonium, Dirk Langer (auch bekannt als Nagelritz) am Akkordeon und am Klavier und Gabriel Strahlmann-Lonquich am Schlagzeug.